Lernen, Konflikte zu lösen: Mediation

Streit: alle kennen ihn, jeder hatte ihn schon mal. Entkommen kann man ihm nicht. Es kommt darauf an, wie man mit ihm umgeht.

Wenn, wie an unserer Schule, tagtäglich viele Menschen zusammen­kommen, sind kleinere oder größere Reibereien und Konflikte vorpro­grammiert. Oft werden Mitschüler handgreiflich, wenn ein Streit eskaliert. Aber das ist nun wirklich keine Lösung. Im Gegenteil, die Sache wird immer schlimmer. Streitkultur ist gefragt! 

Was ist Mediation?

Mediation ist ein Verfahren zur konstruktiven Konfliktlösung, das in den 60er und 70er Jahren in den USA entwickelt wurde und dort mit großem Erfolg in vielen Lebensbereichen angewandt wird. 

Wörtlich übersetzt heißt Mediation Vermittlung. Gemeint ist die Vermittlung in Konflikten durch unparteiische, neutrale Dritte, die von den Konfliktparteien akzeptiert werden. 

Die Mediator/innen führen die Konfliktparteien durch einen Klärungsprozess, der die Kontrahent/innen befähigt, die eigenen Interessen und Gefühle in dem Konflikt zu erkennen, diejenigen der anderen Seite zu verstehen und gemeinsam eine einvernehmliche Lösung zu finden. Das Mediationsverfahren bietet ein umfangreiches Instrumentarium, um eine konstruktive Konfliktlösung zu ermöglichen. 

Wie kann Mediation in der Schule umgesetzt werden?

Erfahrungen im In- und Ausland haben gezeigt, dass es sinnvoll ist, Schülerinnen und Schülern die Technik der Mediation zu vermitteln. Sie werden so in die Lage versetzt, bei Streitigkeiten unter Mitschülern vermittelnd einzugreifen. 

Schülervermittler/innen werden aufgrund der Gleichrangigkeit von ihren Mitschüler/innen besser akzeptiert und daher Konflikte eher zu einer Lösung führen als Autoritätspersonen. Denn zwischen Schülermediator/innen und ihren Mitschüler/innen besteht kein Autoritätsgefälle. 

Es kann daher eher eine angstfreie Atmosphäre und Offenheit entstehen. Gleichaltrige können sich eher in die Gefühls- und Erlebniswelt ihrer Altersgenossen einfühlen als Erwachsene.

Was will das Projekt "Konflikte gewaltfrei lösen durch Mediation" erreichen?

Durch unser Projekt sollen die Schülerinnen befähigt werden, ihre Konflikte eigenverantwortlich zu lösen. Dadurch wird verhindert, dass Streitigkeiten in Aggressionen umschlagen oder verdeckt weiterschwelen und Energien der Beteiligten binden. Soziale Kompetenz und Selbstbewusstsein der Schüler/innen werden gestärkt.

Wenn, wie an unserer Schule, tagtäglich viele Menschen zusammen­kommen, sind kleinere oder grö­ße­re Reibereien und Konflikte vorpro­grammiert. Oft werden Mitschüler handgreif­lich, wenn ein Streit eskaliert. Aber das ist nun wirklich keine Lösung. Im Gegenteil, die Sache wird immer schlimmer.

Streitkultur ist gefragt! Und darum bemüht sich die Mediations-AG. „Dort lernen wir auf lustige und spannende Art und Weise, wie man einen Streit schlichtet“, meint eine Teilnehmerin. 

Wir bemühen uns, die Streitenden an einen Tisch zu bekommen und in Ruhe mit ihnen über ihren Konflikt zu spre­chen. Das geht natürlich nur, wenn alle Beteiligten zu solch einem Ge­spräch freiwillig bereit sind.

Druck, Zwang und Strafen sind ‚out'. Hier liegen die Chancen und Vorteile der Mediation: Strafen, das zeigt die Erfahrung, lösen keine Konflikte, sondern schaffen neue. 

Wenn es im Gespräch gut läuft, schließt man einen Vertrag ab, in dem die Beteiligten versprechen, dass sie Streitanlässe vermeiden und Konflikte in Zukunft friedlich lösen wollen. 

Wie bei einem Eisberg ist für uns und oft auch für die Beteiligten zunächst nur die Spitze des Konflikts sichtbar, machen wir uns in der Mediationsaus­bildung klar.

„Oberflächlich wahrnehmbar ist ... erst einmal nur, was jemand sagt und wie er sich verhält. In einem Konflikt sind es aber häufig die verborgenen, unausgesprochenen Wünsche, Gefühle und Befürchtungen, die zu Missverständnissen führen. Welche Beweggründe jemand hat und worum es ihm eigentlich bei dem Streit geht, ist unter der 'Wasseroberfläche' oft nur schwer auszuloten (und manchmal muss man dafür auf Tauchstation gehen)“, meint O. Hagedorn in "Mediation in der Schule".

Die AG-Mitglieder sind der Meinung, dass Zoff unter Schülerinnen und Schülern am ASG in vielen Fällen auch ohne Hilfe Erwachsener be­endet werden kann. Deshalb haben sie sich zu Schülermediatorinnen und –mediatoren ausbilden lassen.

Ihr könnt sie in den großen Pausen in den Mediationsräumen, die es in beiden Schulgebäuden gibt, antreffen.

Als Ansprechpartner stehen euch auch, ganz besonders in Mobbing-Fällen, Frau Riotte  und die Vertrauenslehrer zur Verfügung. 

Wenn Schülerinnen und Schüler ausgegrenzt, in die Ecke gedrängt und systematisch fertig gemacht wer­den, schaut nicht weg, sondern sagt uns, was da 'abgeht'. Ihr könnt uns auch per e-Mail erreichen: asg-mediation@web.de

Mobbing-Opfer sind häufig gar nicht mehr in der Lage, sich selbst Hilfe gegen die 'Mobber' zu holen. Hier gilt es, Courage zu zeigen:

Gebt Mobbing keine Chance!